Ifo-Geschäftsklimaindex sinkt kräftig

Liebe Leserin, lieber Leser,

in der vergangenen Woche haben wir hier ja sehr ausführlich über die schwierige konjunkturelle Lage in deutschen Landen berichtet. Der Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe schmilzt wie Eis in der Sonne dahin. Es kommt daher für uns nicht verwunderlich, dass sich dem ifo Institut zufolge die Stimmung in der deutschen Wirtschaft weiter merklich eingetrübt hat.

Ifo Geschäftsklima fällt stärker als erwartet

Heute wurde bekannt, dass der ifo Geschäftsklimaindex im Juni auf nur noch 88,5 Punkte gefallen ist. Im Mai lag der Index ja noch bei 91,5 Zählern. Damit sank der wichtige Frühindikator nun schon das zweite Mal in Folge. Im Vorfeld befragte das angesehene Institut ja fast 9.000 Führungskräfte der deutschen Wirtschaft. Unter dem Strich fiel der Index deutlich schlechter als erwartet aus. Von der Agentur Reuters befragte Experten hatten nur mit einem Rückgang auf 90,7 Punkte gerechnet. Von November bis April war das wichtigste Barometer für die deutsche Konjunktur sechs Mal in Folge gestiegen. Spannend ist, dass sowohl Erwartungen wie auch die aktuelle Lage von den Unternehmen deutlich schlechter bewertet werden.

Blick auf die Details

Mit Blick auf die Details sticht dem ifo Institut zufolge vor allem die Schwäche der Industrie heraus. Diese bringe die deutsche Konjunktur in schwieriges Fahrwasser. Im Verarbeitenden Gewerbe hat sich dem Institut zufolge das Geschäftsklima erheblich verschlechtert. Die Erwartungen gaben deutlich nach und fielen auf den niedrigsten Stand seit November 2022. Kaum eine Branche konnte sich dieser Entwicklung entziehen. Auch die aktuelle Lage wurde weniger gut beurteilt. Mittlerweile beurteilen viele Unternehmen ihren Auftragsbestand als zu niedrig. Auch im Dienstleistungssektor ist der Index gesunken. Die Unternehmen waren unzufriedener mit der aktuellen Lage. Die Erwartungen fielen deutlich pessimistischer aus. Insbesondere Transport und Logistik sind von der negativen Entwicklung in der Industrie betroffen. Ferner gab der Index auch im Handel nach. Last but not least ist darüber hinaus im Bauhauptgewerbe der Geschäftsklimaindikator gesunken. Hier trübte sich der Ausblick auf die kommenden Monate weiter ein.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, manche Beobachter wie der Analyst Jens-Oliver Niklasch von der LBBW waren vom schlechten Abschneiden des Index regelrecht schockiert. Kurzum, mitten in der Rezession trübt sich das Geschäftsklima weiter kräftig ein. Am Aktienmarkt steht das Kursbarometer DAX ja immer noch relativ weit oben. Trotz der jüngsten Rückschläge. Kurzum, wir sehen hier weiter mehr Risiken als Chancen und deutliches Potential nach unten. Allen voran in den kommenden ohnehin saisonal schwachen Spätsommer- und Herbst-Monaten...

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 26.6.2023, 13.02 Uhr

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