Konsumklima sinkt wieder – Sorge vor Rezession und Teuerung

Liebe Leserin, lieber Leser,

Monat für Monat befragt ja die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) mit Sitz im fränkischen Nürnberg knapp 2000 Personen zur Stimmungslage unter den Konsumenten. Die Ergebnisse dieser Umfrage sind dann ein Auszug aus der Studie GfK-Konsumklima MAXX im Auftrag der EU-Kommission. Am heutigen Mittwoch war es mal wieder so weit – die aktuelle Studie zum Konsumklima wurde der deutschen Öffentlichkeit vorgestellt.

Erster Rückgang seit acht Monaten

Unter dem Strich fiel das aktuell für den Monat Juli ermittelte Konsumklima deutlich schlechter als erwartet aus. Der für Juli ermittelte Indexwert für das Konsumklima fiel auf minus 25,4 Punkte. Zum Vergleich, der für den Vormonat Juni ermittelte Wert wurde nach unten hin revidiert. Und zwar auf minus 24,4 von zuvor minus 24,2 Punkten. Auch in diesem Monat fiel auf, dass die Analysten von der schlechten Entwicklung überrascht wurden. Im Vorfeld lag der Erwartungs-Konsens ja bei einem Wert von nur minus 23,0 Zählern. Beachtlich, dass die Analysten immer noch notorisch optimistisch gestimmt sind und bleiben.

Verunsicherte Verbraucher

Rolf Bürkl, Experte der GfK, merkte in dem Kontext an, dass mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Verbraucherstimmung die Konsumenten wieder stärker verunsichert seien. Das zeige sich unter anderem darin, dass die Sparneigung in diesem Monat wieder zunehmen würde. Die Verunsicherung der Verbraucher und die daraus resultierende Kaufzurückhaltung werde aktuell von zwei wesentlichen Faktoren getragen: zum einen von anhaltend hohen Teuerungsraten sowie zum anderen von der Diskussion um das Heizungsgesetz der Ampel-Koalition in Berlin. Wir stimmen hier der Einschätzung von Herrn Bürkl vollumfänglich zu. Wenn die privaten Haushalte zum Beispiel für Lebensmittel deutlich mehr ausgeben müssen, würden weniger finanzielle Mittel für andere Anschaffungen zur Verfügung stehen. Ja, der Euro, der hart verdient wurde, kann nur einmal verausgabt werden. Hinzu komme die Sorge der Immobilienbesitzer vor massiven zusätzlichen finanziellen Belastungen. Das Heizungsgesetz schwebt ja insofern wie ein Damokles-Schwert über den Liegenschaften in Deutschland.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, ferner gingen die privaten Haushalte laut GfK in diesem Jahr davon aus, dass sie wegen der dauerhaft hohen Teuerung erneut reale Einkommenseinbussen hinnehmen müssten. Obendrauf komme noch die Angst der Menschen, dass die hohen Zinsen Investitionen abwürgen und Deutschland in eine Rezession rutsche. Kurzum, diese Gesamt-Melange gibt deutschen Konsumaktien alles andere als Rückenwind. Die Zalando-Aktie gibt heute bereits um ca. sechs Prozent nach...

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

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