Lage der deutschen Wirtschaft verdüstert sich

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern haben wir uns hier ja sehr intensiv mit dem aktuellen Wasserstand beim Einkaufsmanagerindex für die gesamte deutsche Privatwirtschaft beschäftigt. Die Einkaufsmanager der Unternehmen blicken alles andere als zuversichtlich in die Zukunft. Vorsichtig formuliert.

Schlechte Lage

Gleichzeitig wurde gestern vom angesehenen Ifo-Institut mit Sitz in München der aktuelle Pegel beim Geschäftsklima veröffentlicht. Und auch hier sieht es alles andere als gut aus. Kurzum, die Stimmung in den Chefetagen der deutschen Wirtschaft trübt sich zusehends ein. Zugespitzt formuliert gibt es nun mehr kaum harte Fakten, die GEGEN eine anhaltende Rezession sprechen. Das Ifo-Geschäftsklima sank nun im Juli schon den dritten Monat in Folge. Darüber hinaus wurden die Experten einmal mehr negativ überrascht. Der Index ging stärker als von den im Vorfeld befragten Profis in die Knie; er gab von 88,6 auf nur noch 87,3 Punkte nach. Bedenken Sie: das Stimmungsbild wird ja durch eine Umfrage unter rund 9000 Führungskräften erhoben. Von Reuters befragte Ökonomen hatten lediglich mit einem Rückgang auf 88,0 Punkte gerechnet. Die Unternehmen waren zu Beginn des zweiten Halbjahrs insbesondere mit den laufenden Geschäften deutlich unzufriedener. Clemens Fuest, der Präsident des Instituts merkte insofern trocken an, dass sich die Lage der deutschen Wirtschaft verdüstern würde.

Alle Sparten betroffen

Beachtlich ist, dass sich die Stimmungseintrübung durch alle Sparten zieht. Insbesondere die Industrie schwächele; es würden immer weniger neue Aufträge für die Firmen nachkommen. Ganz schlecht sieht es beim Bau aus. Im Bauhauptgewerbe ist das Ifo-Barometer sogar auf den niedrigsten Stand seit Februar 2010 abgesackt. Hier sieht es wirklich zappenduster aus. Bedenken Sie: über viele Jahre hinweg war der Bau ja die volkswirtschaftliche Stütze. Die fällt nun weg. Ersatzlos.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, alle Signale stehen eindeutig auf Rezession. Gestern wagte sich ferner noch der IWF mit einer neuen, aktualisierten Prognose für die deutsche Wirtschaft in die Öffentlichkeit. Demnach werde die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 0,3 Prozent schrumpfen. Als Gründe nannte der IWF unter anderem eine "Schwäche des Verarbeitenden Gewerbes" und einen Konjunkturrückgang im ersten Quartal 2023. Wir wären jedenfalls nicht überrascht, wenn die Schrumpfung deutlich stärker als die 0,3 Prozent ausfallen würde. Das negative Überraschungspotenzial ist gegeben. Und damit sind die Aussichten für Aktien mit Fokus auf Deutschland alles andere als gut. Wir können hier nur weiter raten, sich bestmöglich abzusichern und krisenfest aufzustellen.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

ps: die Sommerrezession ist „nur“ ein weiteres Crash-Signal. Warum die Gefahr eines Mega-Crashs so groß wie nie zuvor ist, erfahren Sie exklusiv und en detail hier

Redaktionsschluss: 26.7.2023, 13.40 Uhr

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