Durststrecke der deutschen Wirtschaft hält an

Liebe Leserin, lieber Leser,

der Dauerreigen an schlechten Nachrichten zur wirtschaftlichen Lage in Deutschland reißt nicht ab. Kaum ein Tag vergeht, an dem über die Nachrichtenticker keine neue Hiobsbotschaft kommt. Wir haben in der vergangenen Woche ja schon über die katastrophale Entwicklung beim Einkaufsmanagerindex ausführlich berichtet.

Ifo-Geschäftsklima bricht weiter ein

Eindrucksvoll schlecht fiel dann auch das ifo-Geschäftsklima aus. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im August weiter verschlechtert. Das Ifo-Geschäftsklima basiert ja auf ca. 9.000 monatlichen Meldungen von Unternehmen des Verarbeitenden Gewerbes, des Dienstleistungssektors, des Handels und des Bauhauptgewerbes. Die Unternehmen werden gebeten, ihre gegenwärtige Geschäftslage zu beurteilen und ihre Erwartungen für die nächsten sechs Monate mitzuteilen. Im August fiel nun das  Ifo-Geschäftsklima gegenüber dem Vormonat um 1,7 Punkte auf 85,7 Zähler. Es ist der vierte Rückgang in Folge und der Index fiel nun auf den tiefsten Stand seit der Energiekrise im Herbst des vergangenen Jahres. Konsens ist, dass bereits nach drei Rückgängen in Folge Ökonomen von einem konjunkturellen Wendepunkt sprechen; und zwar hin zu einer ausgeprägten konjunkturellen Schwäche. Wie fast immer in den vergangenen Wochen und Monaten waren die im Vorfeld befragten Analysten viel zu optimistisch. Diese hatten für August zwar auch einen Rückgang beim wichtigsten deutschen Konjunkturbarometer erwartet; der Konsens lag aber bei einem Indexstand von 86,8 Punkten.

Details im Visier

Sehr beachtlich ist auch, dass sich das Geschäftsklima in allen betrachteten Bereichen eintrübte. Im extrem wichtigen Verarbeitenden Gewerbe ist der Geschäftsklimaindex weiter gefallen. Die Unternehmen waren insbesondere mit den laufenden Geschäften weniger zufrieden. Der entsprechende Indikator rutschte erstmals seit Oktober 2020 in den negativen Bereich. Die Erwartungen blieben merklich pessimistisch. Die Unternehmen klagten ferner über immer weniger Neuaufträge. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima merklich abgekühlt. Die Dienstleister waren deutlich weniger zufrieden mit der aktuellen Geschäftslage. Sie erwarten zudem eine weitere Eintrübung. Die Schwäche der Industrie zieht auch Transport und Logistik mit nach unten.Im Handel ist der Index ebenfalls gesunken. Die Händler beurteilten ihre aktuelle Lage deutlich negativer. Auch der Ausblick verdüsterte sich weiter. Last but not least setzte sich auch im Bauhauptgewerbe die Talfahrt fort. Die Unternehmen waren merklich unzufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem greift der Pessimismus für die kommenden Monate immer mehr um sich.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, die Durststrecke der deutschen Wirtschaft geht in die Verlängerung. Das Jahr 2023 wird bestenfalls ein Jahr der Stagnation werden. Und auch die Perspektiven für 2024 sind alles andere als erbaulich. Warum dem so ist und wie wir uns als Investoren auf diese schwierige Lage einstellen, erfahren Sie detailliert und exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 27.8.2023

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