Aussichten für deutsche Wirtschaft werden immer trüber

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesen Spätsommertagen 2023 fallen nicht nur die ersten Blätter von den Bäumen, sondern reihenweise werden auch die Prognosen für die deutsche Wirtschaft nach unten hin angepasst. So schreibt das Kiel Institut für Weltwirtschaft (IfW), dass sich die Aussichten für die deutsche Wirtschaft der aktuellen Herbstprognose zufolge eingetrübt hätten.

Schrumpfende Wirtschaft

Die Experten vom IfW revidierten ihre Sommerprognose, die ja auch nicht wirklich gut war. Der alten Prognose zufolge wurde eine Schrumpfung des deutschen Bruttoinlandsprodukts (Bip) in Höhe von 0,3 Prozent in Aussicht gestellt. Laut der neuen Prognose soll das Bip nun im Vergleich zum Vorjahr in diesem Jahr um 0,5 Prozent schrumpfen. Spannend ist auch, welche Gründe die Ökonomen hier auflisten. Es seien vor allem eine schwache Industriekonjunktur, die Krise in der Bauwirtschaft sowie sinkende Konsumausgaben, die für die Schwäche verantwortlich seien.

Gesamtwirtschaft bleibt unter Möglichkeiten

Sehr beachtlich sind auch die Anmerkungen von Stefan Kooths, Konjunkturchef des IfW Kiel. Die Gesamtwirtschaft bleibe derzeit unter ihren Möglichkeiten, die Kapazitätsauslastung dürfte sich aber wieder erholen. Allerdings liege die Wirtschaftsleistung dann rund 3 Prozent unter dem Niveau, das vor dem Ausbruch der Pandemie für die Jahre 2024 und 2025 möglich erschien. Darüber hinaus stoße Kooths zufolge deutsche Wirtschaft zukünftig schneller an die Produktionsgrenzen. Der Präsident des IfW, Moritz Schularick, wagte sich sogar mit noch grundsätzlicheren Kommentaren in die Öffentlichkeit. Wörtlich merkte er an, dass das alte industrielle Geschäftsmodell nicht mehr funktionieren würde. Dazu belaste die Zinswende die Wirtschaft im Inland und über die Exportmärkte. Die Notenbanken haben erfolgreich Zähne im Kampf gegen die Inflation gezeigt.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, in diesem neuen Umfeld müsse sich nun die Realwirtschaft behaupten. Kein Wunder, dass nicht nur die Experten in Kiel den Daumen noch weiter senken.  Inzwischen gehen die Leibniz-Institute für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH) sowie Essen (RWI) auch davon aus, dass die deutsche Wirtschaft 2023 stärker als bisher erwartet schrumpfen werde. Das IWH senkte seine Jahresprognose von -0,3 auf -0,5 Prozent und das RWI von -0,3 auf -0,6 Prozent. Das wird sicherlich nicht die letzte Anpassung der Prognosen gewesen sein. Angesichts der desolaten Bedingungen wäre es aus unserer Sicht der Dinge schon ein Erfolg, wenn es am Ende nur auf eine Schrumpfung von einem halben Prozentpunkt hinauslaufen würde. Warum wir grundsätzlich weiter sehr skeptisch sind und wie wir uns aktuell mit unserem Vermögen positionieren, erfahren Sie ausführlich und exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

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