Investmentstratege warnt vor gefährlichem Optimismus

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach wie vor ist die Lage an den breiten Aktienmärkten nicht wirklich schlecht. Genau genau genommen ist die Lage eigentlich zu gut, um wahr zu sein. Neulich lasen wir zufällig, dass der „Wall Street“ die Bären ausgehen würden. Hintergrund dessen ist ja, dass zwei angesehene Investementstrategen ihre „bearishen“ Prognosen zurückzogen.

Bären werfen das Handtuch

Zum einen war das Greg Boutle, US-Aktienchef von BNP Paribas. Der Herr sagte ja  einen Indexstand von 3.400 Punkten beim S&P 500 Index zum Jahresende 2023 voraus. Damit zählte er laut Nachrichtenagentur "Bloomberg" zu den skeptischsten Analysten an der Wall Street. Jüngst hob er seine Prognose auf 4.150 deutlich an. Zum anderen wagte sich Mike Wilson, Chefstratege für US-Aktien bei Morgan Stanley, aus der Deckung. Der Top-Straetege räumte ein, dass er zu lange an seinem Pessimismus festgehalten habe. Wilson schrieb, dass er sich geirrt habe. Sein Fokus liege nun auf dem Kursziel von 4.200. Dort soll der Standardindex seiner Marktmeinung nach im Juno 2024 liegen. Immerhin wären das gut sechs Prozent unter dem aktuellen Niveau.

Stratege ruft zu Wachsamkeit auf

Spannend ist, dass sich ein im breiten Publikum eher weniger bekannter Profi mit vorsichtigen Aussagen in die Öffentlichkeit wagt. Beat Thoma, CIO bei Fisch Asset Management, warnt vor gefährlichem Optimismus und ruft zur Wachsamkeit auf. Den Börsen drohe seiner Meinung nach ein böses Erwachen. Spannend ist die Begründung von Herrn Thoma. Er schätzt die aktuelle Lage sowohl für Konjunktur als auch für Finanzmärkte als bedrohlich ein. Unter dem Strich beschreibt der Profi die Gesamtsituation als eine für die globalen Finanzmärkte gefährliche Kombination aus zunehmenden Rezessionsgefahren bei gleichzeitig restriktiver Geldpolitik, fallenden Geldmengen, steigenden langfristigen Zinsen und rückläufiger Kreditvergabe. Die Zuversicht der Märkte erachtet er vor diesem Hintergrund für übertrieben.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, Thoma zufolge seien die Gefahren an den Aktien- und Kreditmärkten in den Industrieländern nicht beziehungsweise unzureichend eingepreist. Chapeau! Wir stimmen ihm insofern vollumfänglich zu. Wachsamkeit ist mehr denn je angesagt. Beachtlich ist auch, dass der Investmentchef auch auf die fallende Geldmenge hinweist. Nach uns ist der Herr wohl der einzige, der das überhaupt thematisiert. Hut ab! Wenn Sie weitere Gründe wissen wollen, warum wir für die Börsen skeptisch sind, können wir Ihnen nur unser aktuelles Video empfehlen. Unsere detaillierte Sicht der Dinge erfahren Sie exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 12.9.2023, 12.23 Uhr

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