Geldkuchen wird immer kleiner

Liebe Leserin, lieber Leser,

anscheinend sind wir nach wie vor fast allein im Lager derer, die sehr genau auf die Entwicklung der Geldmenge achten. Nach wie vor wird dieses Thema in der Finanzszene ausgeblendet. Seltsam, aber wahr.

Schrumpfende Geldmenge im Visier

Am heutigen Mittwoch gab es zur Lage an der Geldmengenfront Neues von der Euro-Notenbank EZB mit Sitz in Frankfurt am Main. Unter dem Strich bestätigte sich der Trend der Vormonate. Die Geldmenge M3 sank im August mit einer Jahresrate von 1,3  Prozent. Bedenken Sie: zur Geldmenge M3 gehören unter anderem Bargeld, Einlagen auf Girokonten sowie auch Geldmarktpapiere und Schuldverschreibungen. Sehr spannend ist, dass die von den Agenturen im Vorfeld befragten Profis einmal mehr negativ überrascht wurden. Dieses Phänomen dürfen wir ja schon seit geraumer Zeit beobachten. Seltsam, aber wahr. Zum einen prognostizierten die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte eine Rate von minus 0,9 Prozent. Die von der Agentur Reuters befragte Experten hatten ein Minus von 1,0 Prozent erwartet. Zum Vergleich, schon im Juli kam es zu einem Rückgang der Geldmenge. Damals hatte M3 noch um 0,4 Prozent abgenommen.

Geldmenge M1 geht noch drastischer zurück

Sehr beachtlich ist auch, dass der Rückgang bei der Geldmenge M3 noch relativ harmlos ist im Vergleich zur Geldmenge M1. Diese umfasst ja neben dem umlaufenden Bargeld die Sichteinlagen bei Banken. Typisches Beispiel für Sichteinlagen sind ja die Guthaben auf den Girokonten der Bürgerinnen und Bürger. Und ja, bei M1 ist der Begriff „Schrumpfung“ aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge fehl am Platz. Hier ist der Begriff Absturz wohl eher treffender. Jedenfalls brach die die Geldmenge M1 im August 2023 im Vergleich zum Vorjahresmonat prozentual zweistellig ein. Die Jahresveränderungsrate sank auf minus 10,4 Prozent. Wahnsinn! Bedenken Sie: damit beschleunigte sich der Trend. Schon im Juli lag das Minus ja bei 9,2 Prozent.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, interessant ist auch, wie Ulrich Wortberg von der Helaba diese Entwicklung kommentierte. Der Experte merkte nüchtern an, dass der monetäre Preisdruck nachlassen würde. Anders formuliert, wir können hier mit Blick auf die Geldmengen alles andere als eine kommende „Hyperinflation“ erkennen. Im Gegenteil – nach wie vor sind wir die einzigen, die nicht auf dem deflationären Auge blind sind. Wir gehen sogar noch weiter und warnen vor einer anstehenden, massiven Finanzkrise. Alle näheren Hintergrundinformationen erfahren sie gleichsam detailliert wie exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionschluss: 27.9.2023, 14.34 Uhr

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