Mit den Zinsen geht es weiter nach oben

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir leben in gleichsam spannenden wie dynamischen Zeiten. Nach wie vor beobachtet die große Finanzgemeinde das Geschehen an den weltweiten Aktienmärkten sehr genau. Hier fiel der deutsche Leitindex in dieser Woche ja kurrzeitig unter die psychologisch wichtige Marke von 15.000. Kurzum – aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge ist hier noch gewaltig Luft nach unten vorhanden.

Rentenmarkt unter Druck

Während die große Masse peinlich genau auf die Entwicklung der Aktienkurse von Apple, Microsoft, SAP und co achtet, haben nur wenige den Rentenmarkt genau im Visier. Das ist aus unserer bescheidenen Sicht mehr als nur überraschend. Bedenken Sie: wir reden beim globalen Rentenmarkt über ein Volumen (Stand Jahresultimo 2022) von 133 Billionen US-Dollar. Anders formuliert, der Anleihemarkt ist deutlich größer als der Aktienmarkt. Gleichzeitig sind wir überrascht, dass nur wenige Beobachter den aktuellen Trend mit Sorge beobachten. Seit Wochen stehen die Rentenmärkte ja unter massivem Abgabedruck. Und zwar hier in Europa wie in den USA.

Renditen schnellen hoch

Am größten Rentenmarkt der Welt kam es ja zu einem massivem Abverkauf. Die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleihe schnellte auf ein neues Jahreshoch von 4,88 Prozent nach oben. Das mag zwar aus heutiger Sicht exorbitant hoch sein, im großen langfristigen Blick ist der aktuelle Stand alles andere als ungewöhnlich. Bedenken Sie: im Sommer 1984 lag die 10-Jahresrendite in den USA bei über 13 Prozent. Zur Jahrtausendwende betrug die Anleihenrendite mehr als sechs Prozent. In deutschen Landen schnellte die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe auch hoch; und zwar auf über drei Prozent. Das ist im langfristigen historischen Vergleich auch nicht wirklich außergewöhnlich hoch. Im Gegenteil. Zur Jahrtausendwende lag die Rendite bei ca. 5,4 Prozent. Und im September 1990, kurz vor der Wiedervereinigung, waren sogar mehr als neun (!!!) Prozent angeschrieben.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge wird der Zinstrend bis auf weiteres anhalten. Wir würden uns nicht wundern, wenn wir am Ende bei der zehnjährigen Bundesanleihe Renditen von um die sechs Prozent vorfinden würden. Bedenken Sie: DAS deutsche Zinsbarometer, der Bund Future ist ja exakt so „konzipiert“! Anders gesagt, eine Rückkehr auf sechs Prozent wäre ein Weg zurück zur Normalität. ABER – diese Normalität wäre natürlich für den Bundesfinanzminister alles andere als „erbaulich“. Wir formulieren bewußt vorsichtig angesichts der desolaten Kassen- und Verschuldungslage des Bundes. Bei derartigen Renditen wäre natürlich das Wort Finanzkrise dann in aller Munde. Warum eine neue Finanzkrise fast schon unabänderlich auf uns zukommt, erfahren Sie mit allen Details und Hintergründen exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

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