Wachsende Deflationsgefahr in China

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben Ihnen ja versprochen, die Entwicklung im Reich der Mitte genau zu beobachten. Bis zur Coronakrise war ja China das Zugpferd der Weltwirtschaft. Ohne die chinesische Wachstumslokomotive wäre insbesondere nach der Finanzkrise 2008/9 die weltwirtschaftliche Erholung deutlich schwächer ausgefallen. Interessant ist nun, dass die chinesische Wirtschaft selbst nach der Aufhebung der letzten Corona-Maßnahmen nicht wirklich in Schwung kommt.

Am Rande der Deflation

Jünst gab es wieder höchst beachtliche wie interessante Nachrichten von der Preisfront in China. Wir haben hier schon darüber berichtet, dass insbesondere im Reich der Mitte die Angst vor deflationären Tendenzen umgeht. Diese Sorge ist vollumfänglich berechtigt und wurde am vergangenen Freitag durch neue Daten vom Nationalen Amst für Statistik mit Sitz in Peking eindrucksvoll untermauert.. Der Verbraucherpreisindex, ein sehr wichtiger Indikator für die Inflation, blieb im vergangenen Monat September unerwartet unverändert. Die Statistiker teilten mit, dass der Index wieder auf Null gesunken sei. Im August war der Preisindex ja noch leicht auf 0,1 Prozent gestiegen; im Juli hatte es allerdings schon einen Rückgang um 0,3 Prozent gegeben.

Fallende Erzeugerpreise

Noch bedenklicher ist aber die Entwicklung der Erzeugerpreise. Hier geht es ja schon seit vielen Monaten bergab; genau genommen nun schon seit einem Jahr! Der Erzeugerpreisindex zeigte im September für den zwölften Monat in Folge einen Rückgang um 2,5 Prozent. Erwähnenswert ist auch, dass sowohl der Erzeuger- wie auch der Verbraucherpreisindex deutlich schlechter als von den Experten im Vorfeld erwartet ausfielen. Noch immer.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, China steht am Rande der Deflation. Allen voran die massiven Probleme am Immobilienmarkt belasten bis auf weiteres massiv. Kurzum, China wird als Lokomotive für die Weltwirtschaft ausfallen. Vielleicht wird das Reich der Mitte sogar zum Deflations-Eporteur – solange diverse mögliche Sanktionen bzw. etwaige Handelseinschränkungen das nicht unterbinden. Also, wie versprochen werden wir das Geschehen in China sehr genau beoachten und Sie hier im Newsletter auf dem Laufenden halten. Das Versprechen gilt bis auf weiteres.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 17.10.2023, 13.10 Uhr

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