Liebe Leserin, lieber Leser,
in der vergangenen Woche berichteten wir hier ja sehr ausführlich über deflationäre Tendenzen im Riesenreich der Mitte, China. Interessant ist nun, dass aktuellen Zahlen des Statistikamts Eurostat zufolge der Preisdruck auch in Europa spürbar nachlässt. Anders gesagt, mit den Teuerungsraten geht es weiter nach unten.
Inflationsrate fällt
Laut Eurostat ist nun die Inflationsrate in der Euro-Zone im Oktober deutlich rückläufig gewesen. Die Inflationsrate fiel von 4,3 auf nur noch 2,9 Prozent. Damit fiel die Teuerung deutlich stärker als im Vorfeld von den Experten erwartet. Unter dem Strich handelte es sich dabei um geringste Teuerungsrate seit Mitte 2021! Mit Blick auf Deutschland ging laut Eurostat die Teuerungsrate in der Systematik der EU von 4,3 auf 3,0 Prozent deutlich zurück. Bedenken Sie: die Zahlen für die Inflation fielen mit Blick auf Deutschland ebenfalls günstiger aus als erwartet aus. Analysten hatten im Schnitt mit einer Inflationsrate von 4,5 Prozent gerechnet. Das ist eine wahrlich beachtliche Entwicklung!
Blick auf die Details
Der geringere Preisdruck geht den Statistikern zufolge zum einen auf eine Entspannung bei den Energiepreisen zurück. Darüber hinaus war auch die Kernteuerung ohne die schwankungsanfälligen Preise für Energie und Lebensmittel rückläufig. Sie fiel von 4,5 Prozent auf 4,2 Prozent. Erwähnenswert ist aber, dass Lebens- und Genussmittel deutlich teurer wurden. Aber auch hier schwächte sich der Preisauftrieb ab; und zwar von 8,8 auf 7,5 Prozent. Prozentual zweistellig fiel indes der Rückgang der Energiepreise aus. Diese fielen um 11,1 Prozent. Sehr spannend ist auch, wie unterschiedlich die Entwicklung in den einzelnen Staaten in Europa war.
Große Unterschiede im Visier
Innerhalb der Euro-Zone gibt es extrem große Unterschiede bei der Preisentwicklung. Die Bandbreite ist enorm. Zum einen sei auf die Slowakei hingewiesen. Hier lag die Inflationsrate im Oktober bei 7,8 Prozent. Damit sind die Slowaken Spitzenreiter in der Euro-Zone! Sehr beachtlich ist allerdings auch, dass in den beiden Nachbarstaaten Deutschlands, Belgien und der Niederlande die Inflationsraten NEGATIV waren. In den Niederlanden fielen die Verbraucherpreise nun schon den zweiten Monat in Folge! Hier ging es mit den Preisen um ein Prozent nach unten. Deutlich stärker bergab ging es bei den Belgieren. Hier fielen die Verbraucherpreise im Oktober um 1,7 Prozent!
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, wer hätte das gedacht? Wir haben mittlerweile in zwei Ländern der Euro-Zone klare deflationäre Tendenzen. Wir sind sehr gespannt, ob in den kommenden Monaten hier noch weitere Länder sich in die Liste einreihen werden. Die Wahrscheinlichkeit ist jedenfalls nicht gering. Uns wundert weiter, dass nach wie vor fast alle Beobachter auf dem deflationärem Auge blind sind. Seltsam, aber wahr. Wir sind immer noch fast allein im Lager derer, die vor den Gefahren einer Deflation warnen. Warum wir gerade auch nach der Eskalation im Nahen Osten rabenschwarz sehen und was wir neben ausgesuchten Edelmetall-Investments derzeit zusätzlich empfehlen, erfahren Sie detailliert erklärt und exklusiv hier
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 14.11.2023, 13.20 Uhr © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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