SAP-Aktie erreicht Allzeithoch

Liebe Leserin, lieber Leser,

schon in der vergangenen Woche thematisierten wir hier ja den Höhenflug einiger weniger Werte. In den USA geht es ja allen voran um die „Glorreichen Sieben“, sprich Amazon, Alphabet, Apple, Microsoft, NVIDIA, Meta Platforms (vormals Facebook) und Tesla. Diese sieben extrem hochkapitalisierten Aktien dominieren ja den US-Standardindex S&P 500 nach Belieben. Wussten Sie, dass diese sieben Werte fast 30 Prozent der gesamten Marktkapitalisierung in diesem Index auf sich vereinen? Eine derart krasse Dominanz hat es seit Beginn der Erfassung in diesem Index, sprich seit dem Jahr 1957, nicht gegeben. Müßig zu erwähnen, dass diese Entwicklung alles andere als gesund ist.

SAP schnellt hoch

Interessant ist, dass auch in deutschen Landen der Leitindex von einigen, wenigen Titeln dominiert wird. Wir haben hier auch schon darauf hingewiesen, dass nach dem Abgang von Linde nun SAP einsam an der DAX-Spitze steht. In den letzten Tagen erreichte die Gewichtung im Leitindex dieser einen Aktie den Wert von gut 10 Prozent. Und ja, der Höhenflug des Ausnahmekonzerns aus Walldorf ging weiter. Die Aktie konnte das alte Rekordhoch aus dem Sommer 2020 überbieten. Es ist also kein Wunder, dass die Aktie mit der höchsten Marktkapitalisierung auch den Index hochzieht. Ohne die herausragende Entwicklung dieses Ausnahme-Papiers wäre es den Bullen nicht gelungen, den Leitindex wieder auf den Bereich um 16.200 zu hieven. Irre, aber wahr.

Kein Schnäppchen mehr

Fundamental betrachtet ist nach dem jüngsten Kursaufschwung die SAP-Aktie alles andere als ein Schnäppchen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt nach dem Anstieg auf aktuellem Niveau bei fast 30. Und ja, das bezieht sich schon auf das Jahr 2023. Und auch die Dividendenrendite ist für uns viel zu niedrig im aktuellen Zinsumfeld. Im Konsens wird im Jahr 2024 eine Ausschüttung von gut zwei Euro je Aktie erwartet. Wir liegen hier also bei einer Dividendenrendite von gut 1,6 Prozent. Das ist zumindest für uns im Börsendienst viel zu niedrig.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, ohne den Höhenflug der mit fast 180 Milliarden Euro hoch bewerteten SAP-Aktie stünde der deutsche Leitindex nicht da, wo er heute steht. Punkt. Gleichzeitig ist es nämlich so, dass die Marktbreite auch in deutschen Landen denkbar schwach ist. Wir wollen hier nur kurz auf das Dauer-Debakel bei den Chemie-Aktien, allen voran bei  Bayer hinweisen. Unter dem Strich können wir nach wie vor nur warnen. Lassen Sie sich nicht vom optisch hohen Indexstand täuschen. Die Aussichten für das Jahr 2024 sind gleichzeitig alles andere als erbaulich. Wir haben uns jetzt schon intensive Gedanken zu den Perspektiven im Neuen Jahr gemacht. Wie wir uns für das Jahr 2024 aufstellen, erfahren Sie ungeschönt und exklusiv hier

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 29.11.2023, 12.54 Uhr

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