Maschinenbauer blicken skeptisch ins Neue Jahr

Liebe Leserin, lieber Leser,

immer am Jahresende wird auf das alte Jahr Rückschau gehalten und ein Ausblick ins Neue Jahr gewagt. Spannend ist, dass der Blick auf 2024 aktuell alles andere als gut ausfällt. Wir formulieren hier bewusst sehr zurückhaltend.

Maschinenbauer senken den Daumen

Jüngst hielt der Maschinenbauverband VDMA in Frankfurt am Main ja seine Jahrespressekonferenz. Als Tenor heraus kam, dass die anhaltende Flaute der globalen Konjunktur auch im Maschinen- und Anlagenbau zunehmend deutlichere Spuren hinterlassen würde. Bedenken Sie: schon in diesem Jahr lief es in der Branche alles andere als rund. Der Verband prognostiziert ja eine geringere Produktion. Real wird in den Betrieben um ein Prozent weniger als im Vorjahr 2022 produziert werden. Hinzu kommt nun, dass die Auftragsbestände wie Schnee in der Sonne dahinschmelzen würden.

Monat für Monat gehen die Aufträge zurück

Hintergrund ist hier ja, dass die Auftragseingänge im Maschinen- und Anlagenbau seit Jahresbeginn Monat für Monat hinter dem Vorjahr zurückbleiben würden. Unter dem Strich spricht das Minus von real 13 Prozent in den ersten zehn Monaten 2023 eine deutliche Sprache. Damit sinken auch die Auftragspolster. Laut einer aktuellen VDMA-Umfrage von Ende Oktober habe die Auftragsreichweite in 60 Prozent der Unternehmen bereits unter ihrem jeweiligen langjährigen Durchschnitt gelegen. Das ist ein klares Alarmsignal.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, wir wundern uns daher nicht, dass der Verband sehr pessimistisch in das Jahr 2024 blickt. Karl Haeusgen, der Präsident des Verbands,  musste folglich auch die Produktionsprognose für das Jahr 2024 massiv nach unten hin anpassen. Der Verband war ja schon vorher skeptisch – die alte Prognose ging von einem Produktionsrückgang von zwei Prozent im Neuen Jahr aus. Nun wird es leider noch schlechter kommen. Die neue Prognose läuft nun auf eine drastische Schrumpfung der Produktion von vier Prozent hinaus. Das sind alles andere als gute Nachrichten. Investoren, die Aktien deutscher Anlagen- und Maschinenbauer im Depot haben, sollten sich spätestens jetzt Gedanken darüber machen, die Bestände zumindest mit durchdachten Strategien sinnvoll abzusichern. Im Börsendienst würden wir derart konjunkturabhängige Papiere im aktuell prekärem Umfeld nicht einmal mit der Kneifzange anfassen. Und zwar bis auf weiteres. Ein Ende der Dauer-Rezession ist ja weit und breit nicht in Sicht…

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 18.12.2023, 13.01 Uhr

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