Liebe Leserin, lieber Leser,
hoffentlich durften Sie einige besinnliche und friedvolle Festtage im Kreise Ihrer Lieben verbringen. Viele Einzelhändler dürften alles andere als beruhigt in die Festtage gegangen sein. Wir haben hier ja schon kurz vor dem Fest auf erste Aussagen aus dem Handel zum Verlauf des Weihnachtsgeschäfts hingewiesen. Der Tenor war ja alles andere als positiv.
Drastisches Umsatzminus im Visier
Interessant ist, dass sich mitten in den Festtagen der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands Deutschland (HDE), Stefan Genth, mit mehr als nur enttäuschenden Zahlen gegenüber der Deutschen Presse-Agentur in die Öffentlichkeit wagte. Herr Genth merkte an, dass das Weihnachtsgeschäft in diesem Jahr noch schlechter als das ohnehin schon schwache Geschäft im Jahr 2022 verlaufen sei. Zwei Drittel der Händler seien demnach unzufrieden und beklagen schlechtere Umsätze als im Vorjahr; nur jeder sechste Händler äußerte sich zufrieden. Das ist das bittere Ergebnis einer bundesweiten Umfrage des Verbandes unter mehr als 350 Unternehmen. Herr Genth ging sogar noch einen Schritt weiter und nannte erste Pegelstände zu den Umsatzeinbussen. Obwohl das Weihnachtsgeschäft schon 2022 nicht gut gewesen sei, erwartet der Hauptgeschäftsführer nun ein preisbereinigtes Minus in diesem Jahr von fünf bis sechs Prozent. Das ist schon mehr als nur drastisch und deutet in der Tat auf eine schwere Wirtschaftskrise in Deutschland hin. Das ist keine bloße Delle mehr!
Extreme Unsicherheit
Den Hauptgrund für den enttäuschenden Jahresabschluss sieht Genth in der massiven Konsumzurückhaltung. Rezession, die hohe Inflation und Kriege hätten bei den Verbrauchern große Unsicherheit ausgelöst und das Konsumverhalten sehr negativ geprägt. Auch der Einzelhandel müsste aufgrund von steigenden Energiekosten und höheren Einkaufspreisen darüber hinaus schwer kämpfen. Interessant ist auch, dass selbst die Online-Händler nicht wirklich voran kamen im Weihnachtsgeschäft. Das Geschäft im Internet sei enttäuschend verlaufen. Nach Angaben des Bundesverbandes E-Commerce und Versandhandel Deutschland (bevh) habe der Online-Handel kaum vom Weihnachtsgeschäft profitieren können.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser trotz des enttäuschenden Jahresabschlusses blickt der Einzelhandel mit gedämpft optimistischen Erwartungen auf 2024. Wir können da nicht mitgehen. Es dürften in den ersten Monaten 2024 einige schlechte Nachrichten zum Arbeitsmarkt mit Massenentlassungen kommen, die aus unserer bescheidenen Sicht kaum zur maßgeblichen Steigerung der Konsumlaune in Deutschland beitragen werden. Im Gegenteil – die konjunkturellen Ampeln stehen weiter auf „knallrot“; womöglich sogar viel länger als die politische Ampel in Berlin im Amt ist. Unterschätzen Sie das nicht. Wir können hier nur weiter von Investments, die maßgeblich von der Binnennachfrage in Deutschland abhängen, abraten. Sichern Sie zumindest Ihre Bestände ab!
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 27.12.2023, 13.51 Uhr
PS: Wie wir uns aktuell in diesem weltwirtschaftlich extrem schwierigem Umfeld im Börsendienst für das Jahr 2024 positionieren und unser Depot aufstellen, erfahren Sie detailliert erläutert und exklusiv hier © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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