Liebe Leserin, lieber Leser,
gestern thematisierten wir ja die „kühne“ Prognose des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump zum möglichen Zusammenbruch des US-Aktienmarkts. Offen gestanden ist das aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge alles andere als gänzlich unrealistisch. Punkt. Apropos Zusammenbruch, der deutschen Wirtschaft geht es zum Jahreswechsel 2023/24 alles andere als gut. Selten war die Lage so schlecht, der Ausblick so düster. Wir können uns nicht daran erinnern, dass es nach dem zweiten Weltkrieg einmal derart schlecht wie aktuell aussah.
Umfrage zum Jahreswechsel
Zufällig stolperten wir über eine aktuelle Umfrage des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Zum Jahreswechsel befragte das Institut ja insgesamt 47 Branchenverbände. Die multiplen Krisenherde und Kriege unserer Zeit hinterlassen deutliche Spuren in fast allen Branchen der Realwirtschaft. 2020 war es ja die Corona-Pandemie, die die Wirtschaft massiv belastete. Kurz nach dem Ende dieser schweren Zeit kam dann der furchtbare Krieg in der Ukraine mit extremen Energiepreisschocks hinzu. Obendrauf kommen hier noch strukturelle, hausgemachte Krisenherde wie Fachkräftemangel, Überbürokratisierung oder Haushaltskrise; um nur einige wenige zu nennen. Also, es verwundert in dem Umfeld nicht, dass 30 Branchenverbände die aktuelle Lage im Vergleich zum Vorjahr als schlechter beurteilen. Elf sehen keine Veränderung, nur sechs beobachten eine Verbesserung.
Pessimistischer Blick in die Zukunft
Wenig überraschend ist folglich, dass das Gros der Branchen sorgenvoll in das Jahr 2024 blickt. Gerade einmal neun Verbände rechnen damit, in diesem Jahr mehr zu produzieren. 15 gehen davon aus, dass die Lage sich kaum verändern wird. Wahr ist aber auch, dass insgesamt 23 Verbände pessimistisch in das Jahr 2024 blicken. Hier herrscht die Meinung vor, dass 2024 ein noch schlechteres Jahr als 2023 werden wird. Das hat natürlich auch Auswirkungen auf die Investitionstätigkeit. Nur acht Verbände rechnen damit, dass die Mitgliedsunternehmen in diesem Jahr mehr investieren werden; 23 gehen indes von einem Rückgang aus.
Wo läuft es besonders schlecht?
Spannend ist auch, in welchen Branchen es besonders schlecht läuft. Mit einer wesentlichen Verschlechterung rechnen insbesondere energieintensive Branchen; darunter fallen zum Beispiel Gießereien, die Keramische Industrie, die Lederindustrie sowie Unternehmen aus der Kunststoffverarbeitung. Bei letzterer wirkt sicherlich auch die Plastik-Steuer alles andere als entlastend.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, sehr skeptisch sind auch die Unternehmen aus der Immobilienwirtschaft, Banken, Sparkassen sowie die komplette Baubranche. Hier sehen die Firmen auch für dieses Jahr schwarz. Wir können nur raten, bestehende Aktien-Investments in diesen Branchen zumindest individuell detailliert zu überprüfen und abzusichern.
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 4.1.2024, 14.10 Uhr
PS: Wie wir uns aktuell in diesem weltwirtschaftlich extrem schwierigem Umfeld im Börsendienst für das Jahr 2024 positionieren und unser Depot aufstellen, erfahren Sie detailliert erläutert und exklusiv hier © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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