Deutschland in der Rezession

Liebe Leserin, lieber Leser,

jüngst thematisierten wir hier ja, dass die Wirtschaft in Deutschland alles andere als rund läuft. Die Lage ist prekär, der Ausblick düster. Das zeigt sich auch sehr schön daran, dass im vergangenen Krisenjahr die Großhandelspreise fielen. Und ja, die Wachstumsprognose des amtierenden Bundeswirtschaftsministers Robert Habeck erfüllte sich auch nicht. Erinnern Sie sich? Noch im April des vergangenen Jahres war der Minister ja außerordentlich optimistisch. Damals sah die Bundesregierung sogar den Beginn einer wirtschaftlichen Erholung kommen. Herr Habeck traute der deutschen Wirtschaft 2023 ein Wachstum von 0,4 Prozent zu. Er sprach damals sogar von einer schrittweisen Erholung, die sich 2024 fortsetzen und beschleunigen werde. Die Wachstumsprognose für 2024 wurde folglich auf 1,6 Prozent angehoben. Daraus wurde nichts und wird auch nichts werden. Pustekuchen.

Deutsche Wirtschaft schrumpft

Die Statistiker vom Bundesamt in Wiesbaden (Destatis) teilten am Montag jedenfalls mit, dass im vergangenen Jahr die deutsche Wirtschaft nicht gewachsen, sondern geschrumpft ist. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ging um 0,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zurück. Ruth Brand, Präsidentin von Destatis, merkte an, dass die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Deutschland im Jahr 2023 im nach wie vor krisengeprägten Umfeld ins Stocken geraten sei. In dem Kontext betonte sie, dass die trotz der jüngsten Rückgänge nach wie vor hohen Preise auf allen Wirtschaftsstufen die Konjunktur gedämpft hätten. Hinzu kamen ungünstige Finanzierungsbedingungen durch steigende Zinsen und eine geringere Nachfrage aus dem In- und Ausland.

Dürftige Perspektiven

Und ja, auch die Aussichten für dieses Jahr bleiben alles andere als rosig. Für das laufende Jahr erwarten Ökonomen bestenfalls ein leichtes Wachstum. Anders formuliert, die von Herrn Habeck avisierten 1,6 Prozent Wachstum sind alles andere als realistisch. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) rechnet für 2024 nur mit einem sehr mageren Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent. Einige Ökonomen sind indes deutlich pessimistischer. Jörg Krämer, Commerzbank-Chefvolkswirt, erwartet auch für 2024 eine BIP-Schrumpfung von 0,3 Prozent.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, die deutsche Wirtschaft ist massiv unter Druck. Eine Besserung ist weit und breit nicht in Sicht. Wir können hier jedem Anleger nur raten, sich auf dieses raue Umfeld nachhaltig einzustellen;  gerade mit Blick auf Investments, die von der deutschen Konjunktur abhängen, können wir nur zur Vorsicht raten.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 17.1.2024, 12.57 Uhr

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