Schlechtere Konsumstimmung in Deutschland

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern diskutierten wir hier ja über das miserabel schlechte Geschäftsklima in Deutschland. Im Januar 2024 ist sowohl die Lage wie auch der Ausblick der vom ifo-Institut befragten deutschen Unternehmen auf die kommenden sechs Monate ist grottenschlecht, insbesondere im Handel. Dies kommt nicht von ungefähr, zumal sich ja die Stimmung der Verbraucher in Deutschland im neuen Jahr so stark eingetrübt hat wie zuletzt im März 2023.

Barometer für Konsumklima geht überraschend zurück

Am Freitag vergangener Woche teilte die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) mit, dass das Barometer für das Konsumklima im Februar überraschend stark gefallen ist: Und zwar konkret um 4,3 auf minus 29,7 Punkte. Monat für Monat ermitteln die Experten aus einer Umfrage unter rund 2.000 Verbrauchern die Konsumlaune für den Folgemonat. Erstaunlich ist, dass das Konsumklima deutlich schlechter als erwartet ausfiel. Einmal waren die Experten im Vorfeld deutlich optimistischer gestimmt. Von der Agentur Reuters befragten Ökonomen hatten beim Konsumklima eine leichte Erholung erwartet. Diese fällt nun aus.

Details im Fokus

Interessant ist der Blick auf die Details der Erhebung. Das GfK-Barometer für die Einkommenserwartungen sank auf den niedrigsten Wert seit März 2023. Die Experten nennen dafür den Anstieg der Teuerung im Dezember von 3,2 auf 3,7 Prozent als möglichen Grund. Diese Entwicklung bremst auch die Bereitschaft, größere Dinge wie Autos, Möbel oder Kühlschränke zu kaufen. Die Sorgen um weiter hohe Preise bei Lebensmitteln und Energie würden die Planungssicherheit, die besonders für größere Anschaffungen notwendig sei, verringern. Und wenn für Güter des täglichen Bedarfs mehr Geld ausgegeben werden müsse, fehlen bei vielen die finanziellen Mittel für andere Käufe, wie etwa für Einrichtungsgegenstände oder elektronische Geräte.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, der GfK zufolge würden die Menschen nun auch skeptischer auf die Konjunktur und auf ihre künftigen Finanzen blicken. Kein Wunder, dass immer weniger Menschen Bereitschaft für größere Einkäufe zeigen würden. Höchst beachtlich ist auch, dass die Sparneigung auf dem höchsten Wert seit August 2008 gestiegen ist. Die Menschen halten – völlig berechtigt – ihr hart erarbeitetes Geld zurück. Kurzum, der Konsum wird auch weiter keine konjunkturelle Stütze sein. Wir können hier wahrlich nur wenige Signale erkennen, die für eine baldige Aufhellung der Lage sprechen. Die Perspektiven für konsumnahe Aktien wie Zalando bleiben also alles andere als gut. Sichern Sie bestehende Positionen zumindest ab!

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 30.1.2024, 12.10 Uhr

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