Liebe Leserin, lieber Leser,
jüngst ging es hier ja um die massiven Probleme im Riesenreich der Mitte. Hier warnen ja mittlerweile selbst die Ökonomen der Deutschen Bundesbank vor den Risiken für die deutsche Wirtschaft. Diese werden aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge immer noch unterschätzt. Bedenken Sie: Schon jetzt geht es der deutschen Realwirtschaft alles andere als gut.
Der Industrie gehen die Aufträge aus
Anfang der Woche teilte das angesehene ifo-Institut mit Sitz in München mit, dass grundsätzlich das Thema Auftragsmangel zu einer Belastung für die deutsche Konjunktur wird. Dem Institut zufolge berichteten im Januar 36,9 Prozent der Industriefirmen von fehlenden Aufträgen, nach 36,0 Prozent im Oktober. Vor einem Jahr lag der Anteil nur bei 20,9 Prozent. Besonders schlecht sieht es unter anderem in der Druckbranche aus. Hier klagen fast zwei Drittel aller Firmen über fehlende Aufträge. Außerordentlich schlecht sieht es auch bei den Herstellern von Glaswaren und Keramik aus. Hier klagen fast 55 Prozent der Betriebe über eine schlechte Auftragslage. Im Papiergewerbe liegt der Anteil bei 53,9%, in der Metallerzeugung und -bearbeitung bei 53,3%, und in der Chemischen Industrie sind es noch 40,6%. Seltener betroffen sind Unternehmen aus der Nahrungsmittelindustrie (14,9%).
Auch Dienstleister leiden
Sehr spannend ist auch, dass die Lage im Dienstleistungsgewerbe kaum besser ist. Im Gegenteil. Bei den Dienstleistern sind es vor allem die Personalagenturen (54,6%), die aufgrund der schlechten Lage der Realwirtschaft weniger Aufträge erhalten. Beachtlich ist auch, dass es in der Werbung und Marktforschung schlecht läuft. Hier leiden fast 43 Prozent der Firmen über eine schlechte Auftragslage. In der ohnehin schon seit Jahren gebeutelten Gastronomie klagen 38,6 Prozent der Betriebe über fehlende Gäste. Selbst bei den IT-Dienstleistern gibt es noch Luft nach oben. Dort berichtete rund ein Drittel der befragten Unternehmen, dass sie noch zusätzliche Aufträge abarbeiten könnten. Im gesamten Dienstleistungssektor leiden nun 32,1 Prozent der Unternehmen an fehlenden Aufträgen nach 29,3 Prozent im letzten Jahr.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, der Auftragsmangel hat sich im letzten Jahr merklich verschärft. Kaum eine Branche bleibt dem Ifo-Institut zufolge davon verschont. Hinzu kommt, dass die Auftragsbestände schlicht wegschmelzen. Das sind alles andere als gute konjunkturelle Perspektiven. Wir bleiben daher mit Blick auf Aktien, die von der deutschen Realwirtschaft abhängen, weiter sehr vorsichtig. Bis auf weiteres. Sichern Sie zumindest Ihren Depotbestand bestmöglich ab!
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 7.2.2024, 13.05 Uhr
PS: Wie wir uns grundsätzlich neben ausgesuchten Short-Investments in diesem weltwirtschaftlich extrem schwierigem Umfeld im Börsendienst positionieren und unser Depot aufstellen, erfahren Sie detailliert erläutert und exklusiv hier © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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