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28.02.2024 DAX-Rekord trotz realwirtschaftlicher Dauerkrise |
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DAX-Rekord trotz realwirtschaftlicher Dauerkrise |
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Liebe Leserin, lieber Leser,
nach wie vor leben wir in Zeiten der großen Diskrepanz, ja Spaltung. Zweifelsohne. Auf der einen Seite ist es so, dass Tag für Tag die Indexstände an den Aktienmärkten den Menschen eine heile Welt vorgaukeln. Beinah täglich werden ja in den Leitmedien für den deutschen Leitindex neue Höchststände verkündet. Wir haben hier ja schon oft darauf hingewiesen, dass diese Indexstände herzlich wenig mit der deutschen Realwirtschaft zu tun haben. Gleichzeitig haben wir hier sehr oft darauf hingewiesen, dass auch bei uns in Deutschland ähnlich wie in den USA wenige Werte den Index dominieren.
Schwergewichte im Fokus
In Deutschland sind das ja allen voran die beiden großen Index-Schwergewichte SAP und Siemens. Die beiden Konzerne sind operativ ja weltweit tätig und tendenziell eher wenig vom Zustand der deutschen Realwirtschaft abhängig. Und ja, diese beiden Aktien sind maßgeblich für das Wohl und Wehe des deutschen Börsenbarometers verantwortlich. Bedenken Sie: Nach den starken Kursanstiegen beider Papiere in den letzten Wochen und Monaten liegt die Indexgewichtung nun bei mehr als 21 Prozent im DAX 40. Anders formuliert, ohne diese beiden Werte würde der deutsche Leitindex nie und nimmer auf derart hohen Indexständen notieren. Das sollten Sie immer im Hinterkopf haben!
Realwirtschaft in der Dauerkrise
Es spielt folglich keine Rolle, dass viele vormals angesehene Aktien aus seriösen Branchen der Realwirtschaft wie der Chemie nach wie vor am Boden liegen und von ihren Allzeithochs meilenweit entfernt notieren. Krasses Negativbeispiel ist hier ja die Aktie von Bayer. Die Aktie des Leverkusener Konzerns kostete ja im April 2015 ca. 144 Euro und verkam nun auf Notierungen um die 28 Euro. Solche Kursdebakel werden in den Medien nicht bzw. nur am Rande erwähnt. Das würde ja den schönen Schein von der heilen Börsenwelt und den Rekordständen trüben.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, nichtsdestotrotz verharrt die Realwirtschaft weiter in der Dauerkrise. Das Ergebnis einer aktuellen Umfrage unter 27.000 (!!!) Unternehmen aus allen Branchen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) war alles andere erbaulich. Die DIHK kommt zum bitteren Fazit, dass die deutsche Wirtschaft nach dem Schrumpfjahr 2023 auch in diesem Jahr schrumpfen wird. Sogar noch stärker als im vergangenen Jahr. Die DIHK-Prognose für Deutschland läuft nun auf ein BIP-Minus von 0,5 Prozent in diesem Jahr hinaus. Als Anleger sollte man jedenfalls diese Entwicklung nicht unterschätzen. Hier lauern nach wie vor große Gefahren für deutsche Aktien. Wir können in dem Umfeld weiter nur raten, von Aktien, die stark von der Entwicklung der deutschen Realwirtschaft abhängig sind, Abstand zu nehmen. Bis auf weiteres.
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 27.2.2024, 17.12 Uhr
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