Liebe Leserin, lieber Leser,
nach wie vor dreht sich an den Aktienmärkten ja immer noch fast alles um die dominierende Ausnahmeaktie NVIDIA. Wir haben ja jüngst schon erwähnt, dass diese Aktie nach dem parabolischen Anstieg der letzten Wochen, Monate und Jahre nun mehr wert ist als der gesamte Aktienmarkt Italiens. Ergänzend sei erwähnt, dass der Konzern mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien, nun höher bewertet ist als alle 40 Aktien im deutschen Leitindex zusammen.
Höher bewertet als der gesamte US-Energiesektor
Interessant ist auch, dass nach dem irren Kursanstieg NVIDIA nun um fast 400 Milliarden US-Dollar höher bewertet ist als ALLE Energieaktien im US-Standardindex S&P 500. Bedenken Sie: Diese Konzerne operieren hochprofitabel. Branchenprimus in den USA ist ja Exxon Mobil. Der Ölriese erwirtschafte 2023 einen Umsatz von fast 345 Milliarden US-Dollar; der Nettogewinn lag bei 36 Milliarden US-Dollar. Exxon Mobil wird aktuell mit gut 400 Milliarden US-Dollar bewertet – also nur ein Fünftel von NVIDIA; obwohl der Nettogewinn von NVIDIA ja bei „nur“ 29,8 Milliarden US-Dollar lag. Vor nur zwei Jahren sah die Welt völlig anders aus. Die Energieaktien im S&P 500 waren um den Faktor 5 mehr wert als NVIDIA. Sie sehen also sehr schön, wie historisch einmalig die Übertreibung bei NVIDIA ist.
Extreme hohe Marge
Sicherlich mag der jüngste Hype der exorbitant hohen operativen Marge von NVIDIA geschuldet sein. Bei dem Ausnahmekonzern ist es ja fast so, dass jeder Umsatz-Dollar ja faktisch Reingewinn ist. Eine Bruttomarge von 76 Prozent ist derart außerordentlich hoch, dass wir beim besten Willen nicht daran glauben, dass diese nachhaltig über Jahre hinweg durchhaltbar sein wird. Wir können es nach wie vor kaum fassen, dass die Kunden des Chipkonzerns bereit sind, den Kaliforniern dauerhaft derart einzigartige Überrenditen zu bezahlen.
Bekannter Fondsmanager warnt
Höchst beachtlich ist nun, dass sich der Vorstand des Kölner Vermögensverwalters Flossbach von Storch, Bert Flossbach, kritisch in Sachen NVIDIA-Aktie äußerte. Der Fondsmanager gab zu, dass er NVIDIA nicht im Portfolio halten würde. Er sah hier durchaus Risiken. Die Gefahren für den Chipkonzern würden von der zunehmenden Konkurrenz etwa von AMD, aber auch von Alphabet, Amazon und Microsoft kommen. Diese Konzerne würden laut Flossbach selbst planen, ähnliche Prozessoren zu entwickeln.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, Herrn Flossbach zufolge könne die dominante Marktposition von NVIDIA in diesem Sektor schneller erodieren als bei Unternehmen wie Microsoft. Diese Warnung sollte nicht unterschätzt werden. Gut möglich, dass der Burggraben um NVIDIA nicht wirklich so tief wie von den Bullen vermutet ist. Ja, wir sind vor einer Woche bei einem Kurs von 803 US-Dollar mit einem Short-Engagement bei NVIDIA investiert. Wir sind sehr, sehr zuversichtlich, dass wir mit diesem Investment für unsere geschätzten Leserinnen und Leser am Ende des Tage satte Gewinne einfahren werden.
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 1.3.2024, 11.02 Uhr
PS: Welche konkreten Investment-Alternativen neben ausgesuchten Short-Investments wir unserer Leserinnen und Leser in diesem weltwirtschaftlich extrem schwierigem Umfeld im Börsendienst empfehlen und wie wir derzeit unser Depot konkret aufstellen, erfahren Sie in unserer brandaktuellen Marktanalyse detailliert erläutert und exklusiv hier © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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