Auftragseingang der Industrie kollabiert

Liebe Leserin, lieber Leser,

eigentlich, ja eigentlich wollten wir an diesem Freitag ja uns mit einem völlig anderen Thema hier beschäftigen. Die Tagesaktualität zwingt uns aber dazu, unseren Plan zu revidieren. Wir versprechen Ihnen aber, dass wir das spannende Thema in der kommenden Woche auf die agenda nehmen werden. Punkt. Ja, gestern fielen wir fast vom Bürostuhl, als wir die Meldung des Statistischen Bundesamts zum Auftragseingang der deutschen Industrie lasen.

Massiver Einbruch

Der Auftragseingang der deutschen Industrie hat sich im Januar 2024 deutlich schlechter als von allen Experten erwartet entwickelt. Laut Destatis gingen die Bestellungen gegenüber dem Vormonat um 11,3 Prozent und lagen kalenderbereinigt um sage und schreibe sechs Prozent unter dem Niveau des Vorjahresmonats. Wie eingangs schon erwähnt wurden die Experten negativ überrascht. Einmal mehr. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten zum Beispiel nur einen monatlichen Rückgang um 6,0 Prozent prognostiziert. Zu beachten ist aber auch, dass ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich im Januar ein monatliches Auftragsminus von 2,1 Prozent. Nach Angaben von Destatis war der starke Rückgang der Bestellungen auf das hohe Volumen an Großaufträgen im Dezember zurückzuführen.

Blick auf die Details

Sowohl die Bestellungen aus dem  Inland (Minus 11,2 Prozent) wie auch aus dem Ausland (-11,4 Prozent) gingen stark zurück. Dabei nahmen die Aufträge aus der Eurozone um 25,7 Prozent ab. Anders formuliert, allem Anschein läuft es aktuell allen voran in Deutschland und Europa schlecht. Bedenken Sie: Die Aufträge von außerhalb der Eurozone nahmen nämlich sogar leicht zu. Und zwar um 1,6 Prozent. Immerhin. Das zeigt einmal mehr, dass es besonders in Deutschland schlecht läuft. Leider. Spannend ist auch der Blick auf die Entwicklung bei den verschiedenen Produkten. Der Auftragseingang für Investitionsgüter verringerte sich um 13,1 Prozent, der für Vorleistungsgüter nur um 9,3 (plus 9,1) Prozent. Erstaunlich ist, dass die Bestellungen für an und für sich konjunkturresistente Konsumgüter auch stark rückläufig waren. Diese fielen um 5,7 Prozent.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, die aktuellen Zahlen legen den Finger in die industrielle Wunde. Der deutschen Industrie geht es alles andere als gut. Die Auftragseingänge deuten auf noch schlechter werdende Zeiten hin. Wir können hier nur dazu raten, jedes Investment in eine deutsche Industrieaktie genau zu prüfen und ggf. zu überdenken. Sie sollten bestehende Positionen genau analysieren und ggf. absichern. Im Börsendienst würden wir in der aktuellen Konjunktur- und Weltlage keinen Cent in eine deutsche Industrieaktie investieren.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 8.3.2024, 13.15 Uhr

PS: Welche konkreten Investment-Alternativen neben ausgesuchten Short-Investments wir unserer Leserinnen und Leser in diesem weltwirtschaftlich extrem schwierigem Umfeld im Börsendienst empfehlen und wie wir derzeit unser Depot konkret aufstellen, erfahren Sie in unserer brandaktuellen Marktanalyse detailliert erläutert und exklusiv hier

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