Einzelhändler setzen immer weniger um

Liebe Leserin, lieber Leser,

gestern ging es hier ja um die schlechte Lage im deutschen Maschinen- und Anlagenbau. In dieser eminent wichtigen Branche mit 1,3 Millionen gut bezahlten, meist sogar tarifvertraglich abgesicherten Arbeitsplätze läuft es alles andere als rund. Die Auftragslage verschlechterte sich in dieser Branche weiter. Die Auftragseingänge fielen – ausgehend von einem niedrigem Basiswert – nochmals prozentual zweistellig. Natürlich wird diese verschlechterte Geschäftslage auch in anderen Sektoren „real“ ankommen. Wir können uns kaum vorstellen, dass das am Einzelhandel folgenlos vorübergehen wird.

Dauerflaute im Einzelhandel

Ohnehin sind die Zeiten im deutschen Einzelhandel schlecht. Monat für Monat, Scheibchen für Scheibchen geht es bergab mit den realen Umsätzen. Jüngst gab es einmal mehr ernüchternde Fakten von den Statistikern des Bundesamts (Destatis) mit Sitz in Wiesbaden. Die Einzelhandelsunternehmen in Deutschland haben im Februar 2024 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) kalender- und saisonbereinigt real (preisbereinigt) 1,9 % und nominal (nicht preisbereinigt) 1,8 % weniger umgesetzt als im Januar 2024. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 verzeichnete der Einzelhandel ein Umsatzminus von real 2,7 % und nominal von 0,4 %. Die Differenz zwischen den nominalen und realen Ergebnissen würde laut Statistikern des gestiegene Preisniveau im Einzelhandel widerspiegeln.

Details im Blick

Spannend ist hier auch immer der Blick auf die Details. Konkret sank der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln im Februar 2024 kalender- und saisonbereinigt real um 1,7 % und nominal um 2,0 % gegenüber dem Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Februar 2023 ging der reale Umsatz um 2,0 % zurück, während der nominale Umsatz um 0,7 % stieg. Unter dem Strich sind die Preise für Nahrungsmittel also höher als im Vorjahr gewesen. Interessant auch, dass der reale kalender- und saisonbereinigte Umsatz im Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln im Februar 2024 weniger stark rückläufig war. Hier lag das Minus nur bei einem Prozent gegenüber dem Vormonat. Im Internet- und Versandhandel verzeichnete der reale Umsatz im Februar 2024 allerdings einen Rückgang von 2,8 % zum Vormonat und lag damit 4,7 % unter dem Umsatz des Vorjahresmonats Februar 2023.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, selbst im Internethandel entwickeln sich die Geschäfte grottenschlecht. Bedenken Sie: Schon im Vorjahr lief es bereits alles andere als gut im Internethandel. Das ging auch an Aktien wie Zalando nicht folgenlos vorbei. In den letzten Wochen konnte sich der Wert allerdings von einer niedrigen Basis wieder etwas nach oben bewegen.. Wer hier investiert ist, sollte sich zumindest überlegen, ob er die aktuellen Kurse absichert. Im Crash Investor würden wir bei weiteren Kurssteigerungen eher an Short-Investments mit Blick auf die alles andere als fundamental preiswerte Zalando-Aktie denken. Zweifelsohne.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 5.4.2024, 13.06 Uhr

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