Insider machen Kasse

Liebe Leserin, lieber Leser,

in diesem Jahr geht es an den Aktienmärkten seltsamerweise nur in eine Richtung: Steil nach oben. Fast täglich markierten die Indizes ja neue Rekordhochs. Sei es in Deutschland, in den USA oder auch in Japan. Erst in den letzten Handelstagen nach Ostern kam nun etwas „Sand“ ins Getriebe der Bullen. Ob es daran liegt, dass einige Investoren über die Osterfeiertage hinweg etwas nachdenklicher wurden? Gut möglich.

Milliardäre verkaufen

Vielleicht liegt das auch daran, dass einige Investoren schlicht recherchierten, wie Milliardäre im aktuellen Umfeld agieren. Hier ist ja schon vor Wochen bekannt geworden, dass in den USA bekannte Persönlichkeiten wie Amazon-Gründer Jeff Bezos massiv Aktien verkaufen. Im Falle von Herrn Bezos waren das ja zu Beginn des Jahres 2024 ca. 50 Millionen Aktien des Online-Giganten im Wert von fast 7,9 Milliarden. Aber auch andere Größen wie Marc Zuckerberg von Meta, vormals Facebook, verkauften Aktien des „eigenen“ Unternehmens. Herr Zuckerberg war ja schon Ende 2023 aktiv – und warf Meta-Aktien im Wert von ca. 400 Millionen US-Dollar in den Markt.

Deutsche Insider im Visier

Spannend ist nun, dass die Insider in die steigenden Kurse hinein nicht nur in den USA „aktiv“ wurden, sondern auch bei uns in Deutschland. Focus Money berichtete jüngst, dass allein im vergangenen Monat März Unternehmensinsider in Deutschland Aktien im Volumen von mehr als 60 Millionen Euro verkauften. Ganz oben auf der Liste steht hier ja Ludwig Merckle, Aufsichtsrat beim Dax-Konzern Heidelberg Materials. Der Herr warf vor Ostern ein Aktienpaket im Wert von gut 48,5 Millionen in den Markt. Auch bei der Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall wie auch bei der Deutschen Telekom gab es Insiderverkäufe im Millionenbereich. Darüber hinaus verkauften Vorstände auch bei einigen Nebenwerten größere Aktienpakete. In Deutschland war das beim Schmierstoffkonzern Fuchs, beim Immobilienfinanzierer Hypoport aber auch beim Spezialmaschinenbauer Aixtron der Fall.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, dies- wie jenseits des Atlantiks drücken einflussreiche Milliarden und Unternehmensinsider auf den Verkaufsknopf und stoßen Aktien im großen Stile ab. Das sollte wahrlich nachdenklich stimmen. Bedenken Sie: Nach den starken Kursanstiegen der vergangenen Wochen und Monate ist die Fallhöhe immens hoch. Das wird von vielen unterschätzt. Wie auch immer, wir werden das Treiben der Insider weiter sehr genau beobachten und Sie darüber zu gegebener Zeit informieren. Versprochen. Einstweilen – sichern Sie ihre Aktien-Bestände zumindest ab.

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 11.4.2024, 13.07 Uhr

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