Top-Notenbanker warnt vor zu schnellen Zinssenkungen

From: Hannich vertraulich <hannich-vertraulich_at_newsletter.gevestor.de>
Date: Mon, 13 May 2024 17:03:22 +0200 (CEST)
Top-Notenbanker warnt vor zu schnellen Zinssenkungen
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Hannich vertraulich
       
13.05.2024 Top-Notenbanker warnt vor zu schnellen Zinssenkungen
 
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Inhalt dieser Ausgabe

 Top-Notenbanker warnt vor zu schnellen Zinssenkungen  
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Top-Notenbanker warnt vor zu schnellen Zinssenkungen

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach wie vor ist die Hoffnung der bullish gestimmten Investoren auf massive Zinssenkungen der Notenbanken sehr groß. Der ganze „Börsenzauber“ der vergangenen Wochen und Monaten wurde ja laufend mit Zinssenkungshoffnungen begründet. Die spannende Frage ist aber nach wie vor, ob diese Hoffnungen vollumfänglich berechtigt sind.

Warnung vor zu viel Tempo

Es kommt nicht oft vor, dass sich hochrangige Spitzennotenbanker öffentlich deutlich zur anstehenden Geldpolitik äußern. Eine Ausnahme machte jüngst Robert Holzmann, der Chef der österreichischen Zentralbank (OeNB), Robert Holzmann. In einem dpa-Artikel ist zu lesen, dass der Top-Notenbanker sich gegen ein übertriebenes Tempo bei der Zinswende nach unten aussprechen würde. Der Gouverneur der OeNB warnt sogar die EZB vor zu viel Tempo. Seiner Einschätzung zufolge gebe es überhaupt keinen Anlass die Leitzinsen zu schnell zu stark zu senken. Jeder Zinsschritt müsse durch die jeweils verfügbaren Daten zu rechtfertigen sein.

Zinspause voraus?

Massenmedial wurden diese Aussagen des EZB-Ratsmitglieds interessant interpretiert. Demnach werde die EZB nach einem ersten Zinsschritt im Juni eine Pause einlegen. Untermauert werde das auch von Herrn Holzmann. Dem OeNB-Chef zufolge würden erst im September und Dezember viele neue Daten und Prognosen vorliegen. Im Juli dagegen kaum. Herr Holzmann, gilt ja als stabilitätsorientierter Geldpolitiker, mithin eher als Falke im EZB-Rat. Mehrheitlich sind es aber die Tauben aus den Südstaaten Europas, die wohl auch für den Juli einen zweiten Zinsschritt nach unten hin einfordern werden. Es wird also spannend.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, vielleicht kommt dieser zweite Zinsschritt im Juli am kurzen Ende dann auch. Herr Holzmann sieht ja mit Blick auf die Konjunktur die europäische Wirtschaft im Nachteil gegenüber den USA. Dort würden unter anderem die hohen staatlichen Ausgaben die Wirtschaft stimulieren. Gleichzeitig sieht er aber auch Risiken für die Inflation und damit für künftige Zinssenkungen. Und damit kommen wir zur Geopolitik. Eine Verschärfung der Situation im Nahen Osten könne Holzmann zufolge den Ölpreis deutlich verteuern und damit auch die Verbraucherpreise erhöhen. Diese Gefahr sehen wir auch.

Und ja, wir sehen gerade mit Blick auf das lange Ende der Zinsen keinerlei Abwärtsrisiken. Im Gegenteil, wir sehen wir tendenziell die große Gefahr, dass mittel- bis langfristig die Renditen weiter steigen. Bedenken Sie: Die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen liegt aktuell bei mageren 2,5 Prozent. Das ist im historischen Vergleich immer noch extrem niedrig. Zum Vergleich, vor der Finanzkrise 2008 lag die Rendite bei ca. vier Prozent. Es wäre aus unserer bescheidenen Sicht der Dinge also völlig „normal“, wenn wir in den kommenden Monaten und Jahren wieder in diese Richtung gehen würden. Im Börsendienst sind wir jedenfalls schon jetzt bestens erfolgreich positioniert…

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 13.5.2024, 13.27 Uhr

© VNR AG, alle Rechte vorbehalten.



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