Fondsmanager warnt vor Risiken bei NVIDIA

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach wie vor ist die Stimmung an den Aktienmärkten außerordentlich gut. Das Gros der Anleger ist ja immerzu bullish und geht von stetig, ja immer steigenden Aktienkursen aus. Die beliebteste Aktie der Optimisten ist und bleibt nach wie vor der Ausnahme-KI-Wert NVIDIA. Wir haben hier ja schon oft über den irrationalen Höhenflug dieser Aktie berichtet. Wir können hier nach wie vor nur den Kopf schütteln.

2,32 Billionen US-Dollar Marktkapitalisierung

In den letzten Tagen ging es hier mit der Aktie wieder extrem nach oben. Gestern schoss NVIDIA wieder bis in den Bereich um das alte Allzeithoch bei 950 US-Dollar hoch. Wahnsinn! Damit ist NVIDIA nun wieder nach Microsoft und Apple die Nr. 3 bei der Marktkapitalisierung an der Wall Street. Aktuell ist NVIDIA mit gut 2,32 Billionen US-Dollar bewertet. Und es gibt sogar aktuelle Studien, die der Aktie noch erhebliches weiteres Aufwärtspotenzial zutrauen. Abwarten. Interessant ist, dass wir mit unserer skeptischen Sicht der Dinge mittlerweile nicht mehr gänzlich allein sind. Hans Peter Schupp, Vorstand des Vermögensverwalters Fidecum mit Sitz im hessischen Bad Homburg äußerte sich jüngst besorgt über die Entwicklung bei NVIDIA.

Parallelen zu Cisco in den Nullerjahren

Herr Schupp sieht mit Blick auf NVIDIA viele Ähnlichkeiten zur Entwicklung des US-Konzerns Cisco zur Jahrtausendwende. Am Ende könnte es NVIDIA genauso ergehen wie Cisco in den Nullerjahren. Seiner Meinung nach hat der aktuelle NVIDIA-Kurs weniger mit einem seriösen Investment zu tun als mit purer Spekulation. Herrn Schupp zufolge sei vor 25 Jahren Cisco als wertvollste Firma der Welt ähnlich bewertet wie NVIDIA heute. Damals sei die Firma führend im Bereich der Internet-Infrastruktur und Netzwerktechnologie und bekannt für hochwertige Produkte und Lösungen gewesen. Investoren seien damals der Ansicht gewesen, dass Cisco für unendliches Wachstum stehen würde. Es sei jedoch anders gekommen. Der Wettbewerb in der Technologiebranche sei laut Schupp intensiver geworden; neue Unternehmen drängten auf den Markt und setzten Cisco unter Druck.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, Cisco gibt es auch heute noch als Unternehmen. Allerdings laut Schupp ohne Alleinstellungsmerkmale, die das Unternehmen oder das Produkt vom Wettbewerb abheben würden. Investoren, die damals zur Jahrtausendwende im Boom zu Kursen von über 60 US-Dollar im Jahr 2000 investiert haben, warten bis heute – trotz guter Kursentwicklung in den letzten zehn Jahren – auf ihre Einstandskurse. Bitter aber wahr. Ähnlich könnte es aus unserer Sicht Investoren ergehen, die heute zu Kursen von fast 1.000 US-Dollar eine Aktie von NVIDIA kaufen. Wir sind ja immer noch – nach einer zwischenzeitlichen Gewinnmitnahme – im Börsendienst mit einem Depotanteil von einem Prozent „short“ investiert bei NVIDIA. Und ja, wir fühlen uns mit der Position außerordentlich wohl. So wohl, dass gerade darüber sinnieren, die Position bei Kursen von über 1.000 US-Dollar zu erhöhen…

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 16.5.2024, 12.29 Uhr

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