Liebe Leserin, lieber Leser,
in deutschen Landen dreht sich in diesen Tagen ja vieles um die Fußball Europameisterschaft. Seltsamerweise ist das Thema Frankreich, genauer gesagt Neuwahl im Nachbarland, nicht wirklich oben auf der agenda.
Ernste Warnung vor Finanzkrise
Seltsam ist auch, dass im „Torjubel“ diverse ernste Warnungen nicht einmal ignoriert werden. Der noch amtierende französische Finanzminister Bruno Le Maire warnte jetzt ganz offen vor einer neuen Finanzkrise. Hintergrund sind die Neuwahlen in Frankreich, mit der Gefahr einer neuen rechten Regierung. Ferner droht ein schwerer Handelskrieg mit China. Diese Unsicherheiten könnten zu Problemen im Bankensektor führen und damit eine Finanzkrise auslösen. Wir sollten diese Warnung des Spitzenpolitikers sehr, sehr ernst nehmen. Spannend ist, dass an den Rentenmärkten schon längst Alarmstimmung herrscht. Der tägliche Blick auf den Zinsunterschied zwischen deutschen Bundesanleihen und französischen Staatsanleihen gehört für die Profis am Rentenmarkt zur neuen Normalität.
Wachsende Zinsdifferenz
Beachtlich ist jedenfalls, dass nach der Europawahl der Spread zwischen deutschen und französischen Anleihen immer weiter nach oben gegangen ist. Genau genonmmen betrachtet man den Zinsunterschied zwischen deutschen Bundesanleihen mit einer Laufzeit von 10 Jahren und den franzöischen Pandants. Diese Differenz beträgt normalerweise etwa 30 Basispunkte. Anders formuliert, der französische Staat muß ca. 0,3 Prozent mehr den Gläubigern bieten als die Bundesrepublik. In den Tagen nach der Europawahl schnellte nun der Spread auf über 70 Basispunkte hoch. Frankreich muss also wegen des gestiegenen Risikos den Gläubigern nun deutlich mehr Zinsen bieten als Deutschland. Bedenken Sie: In der Eurokrise schnellte die Zinsdifferenz im Jahr 2012 auf über 125 hoch. Insofern ist also noch deutlich Luft nach oben vorhanden.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, der Markt zeigt sehr schön die Probleme, ja Ungleichgewichte im Euro an. Es zeigt sich auch das „eherne“ Problem des Euro: Die an ihm beteiligten Staaten sind ökonomisch völlig ungleich. Dadurch bauen sich Spannungen auf, die sich dann wie zuletzt in der Eurokrise entladen haben. Gut möglich, dass wir schon rasch eine Eurokrise 2.0 live und in Farbe erleben werden. Im Crash Investor haben wir uns treuen Leserinnen und Leser schon längst auf ebensolche bestens präpariert. Wir sehen daher der Zukunft sehr gelassen entgegen. Wir können insofern nur raten, sich auf mögliche Verwerfungen einzustellen und sich mit seinem Vermögen krisensicher zu postionieren.
Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht
Herzlichst
Ihr
Günter Hannich
Redaktionsschluss: 21.06.2024, 12.36 Uhr © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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