Verarbeitendes Gewerbe leidet unter Auftragsmangel

Liebe Leserin, lieber Leser,

wir haben hier ja schon oft über die schlechte Lage des Verabeitenden Gewerbes in Deutschland berichtet. Hier ist die Lage ja schon seit geraumer Zeit alles andere als gut. Bestätigt wurde die Malaise einmal mehr von neuen Zahlen vom Statistischen Bundesamt (Destatis) mit Sitz in Wiesbaden.

Auftragseingang rückläufig

Die Statistiker berichten, dass der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben von Destatis im Mai 2024 gegenüber April 2024 saison- und kalenderbereinigt um 1,6 % gesunken ist. Im Vormonatsvergleich war dies der fünfte Rückgang in Folge, was schon gleichsam beachtlich wie beängstigend ist.  Im Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von März 2024 bis Mai 2024 um 6,2 % niedriger als in den drei Monaten zuvor. Wie fast immer sind die im Vorfeld befragten Experten deutlich optimistischer gewesen. Den Agenturberichten zufolge erwarteten Analysten einen moderaten Zuwachs der Aufragseingänge von im Schnitt 0,5 Prozent. Daraus wurde – wieder mal - nichts.

Blick auf die Details

Sehr spannend ist wie immer der Blick auf die Details. Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes waren im Mai 2024 Destatis zufolge in den Wirtschaftszweigen sehr unterschiedliche Entwicklungen zu erkennen. Besonders im Sonstigen Fahrzeugbau (Flugzeuge, Schiffe, Züge) gingen die Auftragseingänge saison- und kalenderbereinigt um 19,2 % zum Vormonat zurück. Der deutliche Rückgang in diesem Bereich ist laut Destatis auf ein geringeres Volumen an Großaufträgen als im Vormonat im Bereich des Flugzeugbaus zurückzuführen. Auch der Rückgang der Auftragseingänge in der Automobilindustrie um 2,9 % hatte den Statistikern zufolge einen negativen Einfluss auf das Gesamtergebnis. Last but not least ergab sich im Bereich der Investitionsgüter für den Auftragseingang im Mai 2024 ein Rückgang um 4,3 % gegenüber dem Vormonat.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, die Auslandsaufträge gingen um 2,8 Prozent zurück. Dabei fielen die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 4,6 % und aus der Eurozone um 0,1 %. Die Inlandsaufträge stiegen um 0,5 %. Extrem negativ ist auch, dass der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe nach vorläufigen Angaben im Mai 2024 im Vergleich zum Vorjahresmonat Mai 2023 kalenderbereinigt 6,0 % geringer ausfiel. Das ist schon ein Wort! Unter dem Strich sollten sich Investoren, die in deutsche Aktien des Verabeitenden Gewerbes investiert sind, auf negative Überraschungen gefasst machen. Konkret drohen Umsatz- und Gewinnwarnungen. Sichern Sie ihre Positionen zumindest ab und denken Sie grundsätzlich über Vermögenssicherung nach.

Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht                    

Herzlichst

Ihr

Günter Hannich

Redaktionsschluss: 5.07.2024, 13.42 Uhr

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