Unabhängiges Analysehaus prognostiziert Crash

Liebe Leserin, lieber Leser,

der US-Aktienmarkt ist ja nach wie vor extrem hoch bewertet. Der „marktbreite“ S&P 500 notiert im Bereich des Allzeithochs. Wir berichteten ja unlängst hier darüber, dass im Zuge der Hausse immer mehr Bären kapitulierten und zum Teil sogar in das Lager der Bullen gewechselt sind. Kurzum, wir sind nach wie vor fast allein im Camp der Perma-Bären. Und ja, wir fühlen uns dort nicht unwohl.

Kanadisches Analysehaus wagt sich aus dem Fenster

Sehr spannend ist, dass sich just in diesen Tagen ein unabhängiges Analysehaus aus Kanada mit einer mutigen Prognose in die Öffentlichkeit wagte. BCA Research zufolge werde der US-Aktienmarkt im Jahr 2025 massiv einbrechen. Hintergrund dieser Entwicklung ist, dass es der US-Notenbank nicht gelingen werde, eine Rezession in Amerika zu verhindern. Peter Berezin, Chefstratege bei BCA Research, betonte, dass die US-Wirtschaft noch in diesem Jahr oder Anfang 2025 in eine Rezession fallen werde. In diesem realwirtschaftlichen Abschwung werde der US-Aktienmarkt, konkret S&P 500 auf 3.750 Punkte fallen. Das wäre ein Kursrückgang von ca. 33 Prozent vom aktuellen Niveau aus betrachet.

Harte Landung voraus

Berezin merkte in dem Kontext nüchtern an, dass die gängige Meinung über eine weiche Landung der Wirtschaft falsch sei. Die US-Wirtschaft werde Ende 2024 oder Anfang 2025 in eine Rezession fallen. Das Wachstum im Rest der Welt werde sich ebenfalls stark verlangsamen. Ein Teil von Berezins pessimistischem Ausblick basiert ferner auf der Annahme, dass die US-Notenbank die Zinssätze nur schleppend senken werde. Die Zentralbanker werden die Bedingungen erst dann deutlich lockern, wenn eine Rezession am Horizont erkennbar sei. Dann sei es aber zu spät.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, für Berezin ist folgender Hinweis extrem wichtig. Letztlich ist am Ende des Tages nicht der Leitzins entscheidend, sondern der Zinssatz, den Hauhalte und Unternehmen tatsächlich berappen müsssen. Der durchschnittliche Hypothekenzins, den die Verbraucher aktuell zahlen, liegt beispielsweise immer noch bei etwa 4 Prozent. Wenn die Menschen nun einen neuen Vertrag oder Verlängerung abschließen müssen, liegen die  Hypothekenzinsen bei etwa 7 %. Das heißt, selbst wenn die Fed die Zinsen senkt und die Hypothekenzinsen etwas sinken, wird der durchschnittliche Hypothekenzins, den die Verbraucher zahlen, höher liegen. Das gelte im übrigen auch für die Unternehmen, die sich zu teureren Konditionen refinanziern müssten. Diese Problematik werde folglich zu weiteren Zahlungsausfällen führen. Unter dem Strich ist diese Entwicklung für das Bankensystem sehr schmerzhaft.

Wir können der Analyse von Mr Berezin nur zustimmen. Noch sind die vollumfänglichen Folgen der Zeitenwende bei den Zinsen noch nicht wirklich realwirtschaftlich sichbar. Hier handelt es sich auch um einen „Crash im Zeitlupentempo“. Und ja wir gehen davon aus, dass der US-Aktienmarkt auch durchaus mehr Potenzial nach unten als die in den Raum gestellten 3.750 Punkte hat. Eine Halbierung würde uns alles andere als überraschen. Wir sind schon jetzt darauf eingestellt und schauen sehr gelassen in die Zukunft.

Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht          

Herzlichst

Ihre

Crash Investor Redaktion

Redaktionsschluss: 22.07.2024, 13.19 Uhr

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