Liebe Leserin, lieber Leser,
nach wie vor ist Künstliche Intelligenz (KI) ja in aller Munde. Die Euphorie ist auch in den Finanzmärkten riesig groß. Die KI-Vorzeige-Aktie ist ja nach wie vor NVIDIA. Und ja, die Investoren sind bereit, diesem Unternehmen einem Börsenwert von mehr als drei Billionen US-Dollar zuzugestehen. Wahnsinn. Wir sind ja nach wie vor einer der ganz wenigen, die insofern nur den Kopf schütteln.
Führt KI zu einer wirtschaftlichen Revolution?
Fakt ist, dass die Heerschar der Investoren ja fest der Ansicht ist, dass KI zu einer neuen wirtschaftlichen Revolution führt. Spannend ist nun, dass diese These ein bekannter Analyst von Goldman Sachs zumindest als zweifelhaft erachtet. Jim Covello, Leiter des Tech-Research bei der Wall Street Bank, hält die Erwartung für falsch, dass die gigantischen Milliardensummen, die die Unternehmen in KI investieren, die nächste wirtschaftliche Revolution auslösen werden. Auch mit den Vorteilen des Smartphones und des Internets dürfte die KI aus seiner Sicht nicht mithalten können. Künstliche Intelligenz könne Tätigkeiten wie Programmieren effizienter machen. Dies reiche jedoch nicht annähernd dafür aus, um die Kosten zu rechtfertigen.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, dem erfahrenen Analysten zufolge sei es in der Vergangenheit stets so gewesen, dass bei den meisten technologischen Umwälzungen in der Geschichte sehr teure Lösungen durch sehr billige Lösungen ersetzt worden seien. Gegenüber Bloomberg merkte er weiter an, dass das vor allem bei den Lösungen der Fall gewesen sei, die einen Wandel herbeigeführt haben. Jetzt kommt die „moderne“ KI ins Spiel. Hier sei es aktuell ja Covello zufolge so, dass der potenzielle Ersatz von Arbeitsplätzen durch enorm teure Technologie das genaue Gegenteil sei. Der Analyst weist in dem Kontext nur darauf hin, dass allein im Bereich der KI-Infrastruktur in den nächsten Jahren eine Billion US-Dollar investiert werden würde. Irrwitzig viel Geld in Relation zu den aus seier Sicht sehr bescheidenen Erträgen aus diesen Investitionen.
Wenn nun keine neuen bedeutenden KI-Anwendungen hinzu kommen, werde sich auch am Aktienmarkt das Blatt werden. Sobald den Anlegern das bewußt werden würde, werden aus der Sicht von Covello auch all die Aktien in die Knie gehen, die auf dem Rücken dieser Versprechen in die Höhe geschossen seien. Er verwies aber gleichsam darauf, dass es lange dauern könne, bis Blasen platzen.
Wir erachten die Anmerkungen des Analysten als sehr spannend. Und ja, wir sind ja jetzt schon bei NVIDIA mit einem Short-Engagement investiert. Und ja, wir haben Geduld, ehe Anleger realiseren werden, dass eine Marktkaptialisierung von über drei Billionen US-Dollar bei NVIDIA nicht nachhaltig sein wird. Wir sind jedenfalls sehr zuversichtlich, dass wir unser Short-Engagement mit einer satten Rendite für unsere Leserinnen und Leser beenden werden.
Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht
Herzlichst
Ihre
Crash Investor Redaktion
Redaktionsschluss: 24.07.2024, 13.17 Uhr © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
|