Liebe Leserin, lieber Leser,
offiziell ist es in diesen Sommertagen in Sachen Bankenkrise ziemlich ruhig. Nach der Regionalbankenkirse in den USA und der Probleme um die Schweizer Großbank Credit Suisse im vergangenen Jahr herrscht zumindest massenmedial relative Ruhe. Trügerische Ruhe, wohl gemerkt.
Untergang der Flowbank in der Schweiz
Wir haben ja jüngst schon über den Untergang der online-affinen Flowbank AG mit Sitz in Genf berichtet. Diese Bank wird aktuell von der Walder Wyss AG liquidiert. Spannend ist hier, dass der Liquidator erst vor wenigen Tagen die Kundschaft darauf hinwies, dass die Wertpapierübertragungen auf neue Depots aufgrund der hohen Anzahl und der Komplexität der manuellen Abwicklung sehr lange Zeit in Anspruch nehmen könne. Konkret ist hier von mehreren Wochen die Rede. Im Klartext heißt das, dass die Kunden in der Zeit wohl nicht auf den Verkaufsknopf drücken können, sprich handlungsunfähig und dem Treiben an den Börsen ohnmächtig ausgeliefert sind. Dieses Risiko sollte auf keinen Fall unterschätzt werden – gerade mit Blick auf die Selektion des Depotvermögens.
Sicherungseinrichtung musste aktiv werden
In deutschen Landen haben wir auch über angeschlagene Banken aus dem Genossenschaftssektor berichtet. Im Fokus stehen hier ja die VR-Bank Bad Salzungen Schmalkalden und die Volksbank Dortmund-Nordwest. Bloomberg berichtete vor wenigen Tagen, dass bei der mittelgroßen Volksbank aus Nordrhein Westfalen wohl die Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken tätig werden musste. Im Klartext bedeutet das, dass das Geldhaus gestützt werden musste. Seit Anfang Juni diesen Jahres waren die Genossen ja in Gesprächen mit der Sicherungseinrichtung.
Immobilienfonds unter Druck
Hintergrund der Schieflage seien wohl verlustträchtige Investments in Immobilienfonds gewesen. Hier gab es ja nach der Rückkehr der Zinsen massive Wertberichtigungen. Wir haben hier ja schon jüngst über den größten offenen Wohnimmobilienfonds Deutschlands berichtet. Der Fonds kommt ja auch aus dem genossenschaftlichen Finanzsektor. Der Uni:Immo Wohnen ZBI-Fonds musste ja massiv abgewertet werden. Im Jahr 2021 kostete ein Fondsanteil noch über 54 Euro. Am heutigen Mittwoch werden auf der Handelsplattform „tradegate“ nur noch gut 32 Euro geboten. Ein Absturz von mehr als 40 Prozent spricht wahrlich für sich und sollte allen Predigern vom angeblich immer steigenden „Betongold“ eine Lehre sein.
Ja, liebe Leserin, lieber Leser, erste Banken wanken nun wegen der absehbaren Verwerfungen am deutschen Immobilienmarkt. Und es dürften weitere Geldhäuser sein, die gestützt werden müssen oder am Ende in der Not schlicht fusionieren. Ähnlich wie bei der Credit Suisse. Wir können nur raten, maximal 100.000 einem Geldhaus als Einlage anzuvertrauen. Auf keinem Fall mehr. Sorgen Sie eigenverantwortlich vor und stellen Sie sicher, dass Sie zumindest drei, oder besser sechs Monate mit ihrem Bargeldnotvorrat zu Hause über die Runden kaumen. Die Zeiten werden in den kommenden Monaten und Jahren noch lausiger und schlechter werden….
Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht
Herzlichst
Ihre
Crash Investor Redaktion
Redaktionsschluss: 31.07.2024, 13.35 Uhr © VNR AG, alle Rechte vorbehalten.
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