Stimmung im deutschen Mittelstand im freien Fall

Liebe Leserin, lieber Leser,

an den Finanzmärkten herrscht ja derzeit große Unruhe, ja Unsicherheit vor. Zweifelsohne. Wir können hier nur raten, etwaige Gewinne an festen Tagen zu realsieren. Von Gewinnmitnahmen ist noch nicht niemand verarmt. Punkt. Realwirtschaftlich ist der Zauber an den Aktienmärkten ohnehin alles andere als unterlegt.

Pessimistische Mittelständler

Das wurde gestern eindeutig durch das aktuelle KfW-ifo-Mittelstandsbarometer untermauert. Monat für Monat werden hier ja ca. 7.500 Mittelständler in Deutschland befragt. Heraus kam, dass sich das Geschäftsklima im deutschen Mittelstan im Juli nun schon zum dritten Mal in Folge deutlich verschlechtert hat. Dem KfW-ifo-Mittelstandsbarometer zufolge erfasst ja monatlich die Stimmung in kleinen und mittleren Unternehmen. Der Index fiel nun um 4,2 Zähler auf MINUS 17,7. Damit ist das Barometer auf den tiefsten Stand seit dem Beginn des Jahres 2024 gefallen. Bitter, aber wahr.

Lage und Ausblick schlecht

Auffällig ist, dass die befragten Unternehmen sowohl ihre Lage wie auch den Ausblick auf das kommende halbe Jahr sehr schlecht einschätzen. Die Lagebeurteilung fiel um 4,2 Zähler auf nur noch MINUS 15,9. Die Geschäfserwartungen für die kommenden sechs Monaten fielen um vier Zähler auf MINUS 19,7. Anders gesagt: Die Lage wird als schlecht angesehen – Besserung ist in den kommenden sechs Monaten nicht in Sicht. Die Unternehmen befürchten eine weitere schleichende Verschlechterung der Lage. Spannend ist der Blick auf die einzelnen Branchen. Wir haben hier ja schon oft darüber berichtet, dass es insbesondere im Verarbeitenden Gewerbe und am Bau in Deutschland alles andere als rund läuft.

Dienstleister und Einzelhändler pessimistisch

Dazu kommen dem jüngsten Barometer zufolge auch noch der Dienstleistungssektor und der Einzelhandel. Insbesondere bei den Dienstleistern ist die Stimmung nun deutlich schlechter geworden. Bedenken Sie: In diesem Sektor wurde die Lage immer noch deutlich besser als in anderen Sektoren eingeschätzt. Und auch im Einzelhandel herrscht Alarmstimmung. Hier kam es zu einer massiven Stimmungseintrübung. Uns wundert das nicht. Die täglichen Meldungen über massive Entlassungswellen in deutschen Unternehmen und der schlechte konjunkturelle Ausblick führen dazu, dass die Verbraucher noch härter auf die Sparbremse treten. Es wird gespart, wo es nur geht.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, das konjunkturelle Schiff Deutschland kommt nicht in Fahr. Im Gegenteil, es steht fast still und die Gefahr ist sehr groß, dass die Fahrt bald in die falsche Richtung fortgeführt werden wird. Das wird auch an den Märkten nicht ohne Folgen bleiben. Sichern Sie sich und Ihr Vermögen bestmöglich ab. Der vergangene Montag war vielleicht der letzte Warnschuss!

Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht

Herzlichst

Ihre

Crash Investor Redaktion

Redaktionsschluss:7.08.2024, 13.57 Uhr

© VNR AG, alle Rechte vorbehalten.