Auftragsmangel im Wohnungsbau nimmt zu

Liebe Leserin, lieber Leser,

wie versprochen beschäftigen wir uns heute wieder mit der dramatisch schlechten realwirtschaftlichen Lage in deutschen Landen. Wir haben hier ja schon jüngst über das KfW-Ifo-Konjunkturbarometer berichtet. Das ist ja nun schon seit drei Monaten in Folge rückläufig. Auffällig war, dass es inbesondere bei den Dienstleistern und im Einzelhandel deutlich schlechter als erwartet läuft.

Wohnungsbau in der Krise

Bekannt ist, dass es im Baugewerbe seit der Zinswende im Jahr 2022 alles andere als rund läuft. Eigentlich, ja eigentlich sollte man nun meinen, dass sich die Branche samt Kundschaft nun langsam auf das neue Umfeld eingestellt. Pustekuchen. Selbst wir waren überrascht, als wir am heutigen Freitag neue harte Fakten zum Auftragsmangel im Wohnungsbau zur Kenntnis nehmen mussten. Dem Ifo-Institut zufolge ist der Auftragsmangel im Wohnungsbau noch weiter gestiegen. 51,3 Prozent der im Juli 2024 befragten Bauunternehmen berichteten dem Institut, an Auftragsmangel zu leiden. Im Juni waren es „nur“ 50,2 Prozent.

Verschlechterung beim Geschäftsklima

Es verwundert daher wenig, dass sich auch das Geschäftsklima im Wohnungsbau insgesamt weiter verschlechtert habe. Sowohl die Bewertungen zur aktuellen Lage wie auch der Ausblick in die Zukunft würden dem Institut zufolge im tief negativen Bereich liegen. Eine Erholung, oder gar irgend geartete Besserung würde sich absolut nicht abzeichnen. Das ist auch vor dem Hintergrund der nach wie vor grassierenden Stornierungswelle schwerlich möglich. Bedenken Sie: Noch immer liegt die Stornierungsquote bei satten 12,4 Prozent. Immerhin hat sich die Quote sogar leicht von 13,7 Prozent im Juni verbessert. Zumindest von der Seite zeichnet sich keine weitere Verschlechterung ab.

Ja, liebe Leserin, lieber Leser, unter dem Strich ist es aber schon so wie Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen, es hevorragend auf den Punkt bringt. Was heute nicht beauftragt werde, könne morgen nicht gebaut werden. Das würde sich folglich auch in den Prognosen für die Anzahl der neu gebauten Wohngebäuden spiegeln. Und hier kommt es ja zu massiven Problemen. Bedenken Sie: Das Ziel der Bundesregierung, jährlich 400.000 neue Wohneinheiten zu bauen, rückt damit in immer weitere Ferne. Anders formuliert, der Auftragsmangel bei den Wohnungsbauunternehmen wird mittel- bis langfristig dazu führen, dass der Mangel an Wohnraum (gerade in den gefragten Ballungsräumen) weiter bestehen wird und sich womöglich noch verschärfen wird. Gleichzeitig droht über Jahre hinweg eine Unterauslastung der kompletten Baubranche. Das sollte ebenfalls nicht unterschätzt werden. Für Anleger heisst das, dass Investments in Aktien, die vom Wohl und Wehe der deutschen Baubranche abhängen, überhaupt nicht mal nur ansatzweise in Betracht kommen. Wir gehen davon aus, dass die Malaise noch lange anhalten wird und in der Dauerkrise leider noch viele Insolvenzen zu befürchten sind.

Viel Erfolg mit Ihren Investments wünscht                     

Herzlichst

Ihre

Crash Investor Redaktion

Redaktionsschluss: 09.08.2024, 13.57 Uhr

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